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Die Frauen seines Lebens ,

Ahepka Yves Moïse N’Guessan

Die Vier-Millionen-Metropole Abidjan an der Elfenbeinküste, heute: Der junge Arzt Marco hat es geschafft. Er hat eine erfolgreiche Karriere, seine Mutter liebt ihn über alles, mit seiner Ehefrau Linda hat er die gemeinsame Tochter Anastasie großgezogen. Doch die Fassade der perfekten Konformität bröckelt. Denn sie fußt auf Traumata, Verdrängung und dem Korsett gesellschaftlicher Zwänge. Als Marco nach Jahrzehnten der Selbstverleugnung beschließt, sich zu seiner bislang unterdrückten Homosexualität zu bekennen, gerät seine von Disziplin und äußerem Erwartungsdruck zusammengehaltene Welt aus den Fugen. Doch nicht nur für íhn selbst, auch für Linda, Anastasie und die Mutter wird Marcos Entscheidung zu einem unfreiwilligen Anlass einer neuen Selbstverortung. So wird der Tabubruch der Gegenwart zu einem Tor in die Vergangenheit.

Im Gegensatz zu Nachbarländern wie Liberia und Ghana verbieten die Gesetze der Elfenbeinküste gleichgeschlechtlichen Sex nicht per Gesetz. Dennoch wird er von der Mehrheit der ivorischen Gesellschaft abgelehnt und geleugnet. Doch Homosexualität ist nur ein afrikanisches Tabu, das Ahepka Yves Moïse N’Guessan in Die Frauen seines Lebens aufgreift. Indem der Roman nicht nur den geläuterten Marco zu Wort kommen lässt, sondern auch seine Mutter, seine Ehefrau und seine Tochter, legt er den Fokus neben queeren Fragen wesentlich auf die Schicksale afrikanischer Frauen, die im Namen überholter Traditionen an einem selbstbestimmten Leben gehindert werden. N’Guessans multiperspektivisches Vier-Schicksale-Vier-Stimmen-Konzept ermöglicht ihm in radikal persönlichen Tonfall Themen wie Abtreibung, Zwangsheirat und Genitalverstümmelung zu verhandeln. So ist Die Frauen seines Lebens ein zutiefst humanistisches und überraschend universelles Gleichnis über die zerstörerische Wirkung von Tabus, für das N’Guessan in seiner Heimat mit dem Literatur-Nachwuchs-Preis La Plume du Jeune Écrivains ausgezeichnet wurde.

 Ahepka Yves Moïse N’Guessan über seinen Roman:

»Der Roman greift die großen Tabus Südwestafrikas auf, mit dem Ziel, sie zu brechen und einen offeneren Umgang mit diesen gesellschaftlichen Themen zu ermöglichen.«

Über den Autor:

Ahepka Yves Moïse N’Guessan studierte Mathematik und Informatik an der Universität von Abidjan, Elfenbeiküste. Während seines Studiums las N’Guessan das Buch Zurück in die Heimat des afrokaribisch-französischen Autors Aimé Césaire. Die Lektüre beeindruckte ihn so nachhaltig, dass er beschloss, selbst gegen politische Ungerechtigkeiten und gesellschaftliche Tabus anzuschreiben. Die Frauen seines Lebens ist sein erster Roman. Das französische Original erschien 2019. Im Jahr 2022 wurde N’Guessan mit dem ersten Preis des ivorischen Literaturwettbewerbs La Plume du Jeune Écrivain ausgezeichnet.

24.00

Autor

Ahepka Yves Moïse N’Guessan

Übersetzung

Christiane Landgrebe

Ausstattung

Gebunden mit Schutzumschlag und Lesebändchen

ISBN

978-3-86300-364-7

Erscheinungsjahr

2024

Seitenanzahl

ca. 180