Die Albino-Vorschau fürs Frühjahr 2022 ist da 1. Dezember 2021 – Posted in: Aktuelles – Tags: , , , , , , ,

Hier kommt unser Verlagsprogramm fürs Frühjahr 2022. Mit dabei: Die deutsche Erstübersetzung von Alan Hollinghursts The Folding Star, die furiose Vollendung von Julian Mars’ Felix-Trilogie und eine Neuauflage von Stephen Spenders Kultroman Der Tempel, der 30 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung so aktuell ist wie nie.

Alan Hollinghurst: DER HIRTENSTERN
Nach dem Erfolg von Die Schwimmbad-Bibliothek (1988) veröffentlichte Alan Hollinghurst 1994 mit The Folding Star seinen zweiten Roman, der ebenfalls von britischen und amerikanischen Kritikern gefeiert und prompt für den Booker Prize nominiert wurde. Trotzdem erfuhr die Geschichte über einen verhinderten Schriftsteller, der sich in Flandern als Privatlehrer verdingt und dabei erst einer heillosen Schwärmerei für seinen Schüler Luc verfällt, um schließlich im Bilderrausch der belgischen Symbolisten den Halt zu verlieren, nie eine Übertragung ins Deutsche. Bis jetzt. Mit Der Hirtenstern legt Albino das moderne Märchen über eine ästhetische und sexuelle Obsession erstmals einer deutschsprachigen Leserschaft vor. Ein literarisches Ereignis – mysteriös, morbid, surreal, sexy.

Julian Mars: ALLES, WAS WIR SCHON IMMER SEIN WOLLTEN
Julian Mars brachte mit seinem Debütroman Jetzt sind wir jung (2013) einen neuen Ton in die queere Literatur und traf damit den Nerv einer ganzen Generation. »Kaum jemand schreibt so schwungvoll und authentisch über schwules Coming of Age wie der Berliner Autor Julian Mars«, urteilte u. a. Der Tagesspiegel. Nachdem Mars’ grüblerischer Antiheld Felix in der Fortsetzung Lass uns von hier verschwinden (2018) dem großen Glück verdächtig nahe kam, folgt jetzt das große Trilogie-Finale. In Was wir schon immer sein wollten laufen Felix und seine queeren Freunde noch mal zu Höchstform auf und entzaubern mit ihrem entwaffnenden Witz auch die letzten Mythen über Liebe, Sex und die heutige Zeit. Ob sie dadurch ihren inneren Frieden finden, bleibt abzuwarten. Fest steht aber, dass auch diesmal das gilt, was das Magazin Mannschaft schon 2018 sagte: »Julian Mars gelingt es mit wenigen Sätzen, seine Leser zu fesseln und zu erreichen, dass man das Buch nicht mehr weglegen mag.«

Stephen Spender: DER TEMPEL
In der Zwischenkriegszeit des Jahres 1929 schrieb der damals noch unbekannte Stephen Spender einen Roman, der einerseits die Erfahrungen eines Deutschland-Aufenthalts spiegelte, andererseits eine Liebeserklärung an seine Freunde Christopfer Isherwood und Herbert List war. Das Manuskript trug den Titel The Temple, aber zur Veröffentlichung kam es zunächst nicht. Erst Ende der 1980er, als Spender (inzwischen berühmt als Dichter, Kritiker und Kämpfer für das Recht auf freie Meinungsäußerung) das Frühwerk in überarbeiteter Form doch noch als Buch herausbrachte, erblickte der Text das Licht der Öffentlichkeit. Ob er in Deutschland, dessen sorgloses Hineintaumeln in den Faschismus er in Umrissen andeutet, je die Aufmerksamkeit bekam, die er verdiente, ist unter Fans des Buches umstritten. Mit dieser Neuausgabe von Der Tempel gibt Albino folgenden Generationen die Chance den Roman zu entdecken – und dabei vielleicht die frappierenden (und oft beunruhigenden) Parallelen zwischen dem gesellschaftlichen Klima der 1920er und der 2020er zu erkennen.

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