Verlagsvorschau Frühjahr 2026 5. Dezember 2025 – Posted in: Aktuelles – Tags: , , , , ,

Unsere Verlagsvorschau fürs Frühjahr 2026 ist da. Mit Armin Wühles Mala Visión gehen wir auf eine abenteuerliche Expedition in die mexikanische Wildnis. Mit Foto auf Anfrage von Simon Chevrier haben wir die deutsche Übersetzung eines aufregenden Debüts im Programm, das 2025 in Frankreich mit dem Goncourt du Premier Roman ausgezeichnet wurde.

In Mala Visión verhandelt Schriftsteller Armin Wühle Anhand des Zeitgeist Phänomens Ghosting grundlegende Fragen über Beziehungen und Identität: Was bedeutet Treue? Wie gut kennen wir die Menschen, die uns nahestehen, wirklich? Und wie gut kennen wir uns selbst? Diese Themen lässt Wühle im Roman mit archaischer Wucht auf die ungezähmten Kräfte der Natur prallen.

Rafa und Hannes führen seit sechs Jahren eine stabile Beziehung. Doch dann, gerade als die beiden zusammenziehen wollen, verschwindet Hannes von einem Tag auf den anderen. Bald darauf tauchen bei Instagram Fotos von ihm in Mexiko auf. Kurzentschlossen reist Rafa hinterher, um den Freund zur Rede zu stellen. Noch ahnt er nicht, dass die Spurensuche im dichten Wald vor Texcaltitla ihr jähes Ende finden wird: mit Knochenbrüchen und dem Verlust seiner Brille, ohne die er aufgrund einer starken Sehschwäche so gut wie blind ist. Ein lebensgefährlicher Irrweg zurück in die Zivilisation beginnt.

„In der Mitte seines Lebens kommt ein Mann im Wald vom Weg ab und gerät für einige Tage in die Hölle. Klingt irgendwie nach Dante, ist aber Wühle. (…) Dieser Text ist mit so viel Tempo und Witz und Klugheit erzählt, er macht so traurig und so glücklich und so nachdenklich, dass ich ihm sehr viele Leser*innen wünsche.“
Thorsten Dönges, Literarisches Colloquium Berlin, über Mala Visión

Für seinen Debütroman Photo sur demande erhielt Simon Chevrier in seiner Heimat Frankreich den renommierten „Goncourt du Premier Roman 2025“. Bei uns erscheint das berührende Porträt einer queeren Generation Z, die durch die Verbrüderung mit dem Gestern Halt im Heute zu finden sucht, in der deutschen Übersetzung von Christian Ruzicska.

Eine französische Großstadt im Jahr 2020. Während das Leben allmählich durch Maßnahmen gegen die Pandemie eingefroren wird, protokolliert ein namenloser Ich-Erzähler seinen unsteten Alltag zwischen Jobsuche, Grindr Dates, Wohnungs-Hopping und gelegentlichen Rendezvous als Escort. Als er im Schlafzimmer seines Ex-Freunds die Schwarz-Weiß-Fotografie „Daniel Schook Sucking Toe“ von Peter Hujar an der Wand entdeckt, lässt ihn der eindringliche Blick des Models nicht mehr los. Dessen Identität herauszufinden wird zu einer neuen Obsession im ohnehin rastlosen Alltag des Protagonisten.

Ohne Pathos und Zurückhaltung lässt der Erzähler die Lesenden an seinem prekären Dasein in der digitalen Gegenwart teilhaben. Nebenbei skizziert er, ausgehend vom Hujar-Foto, die Chelsea-Hotel-Bohème im New York der 1970er und 1980er Jahre. David Wojnarovicz, Hervé Guibert und Nan Goldin sind ebenso präsent wie Billie Eilish, Annie Ernaux und Netflix.

„Mit entwaffnender Ehrlichkeit entfaltet die klare, unerschrockene Prosa dieses Debüts eine ganz eigene Wucht (…) Simon Chevrier ist ein Autor, den man sich merken sollte.“
Le Monde

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