Neu im Herbst 2020: ›Selamlik‹ von Khaled Alesmael 30. September 2020 – Posted in: Aktuelles – Tags: , , , ,

Ehrlich, mutig, aufwühlend – Ein Queer Refugee erzählt seine Geschichte

Spätestens seit der so genannten Flüchtlingskrise im Jahr 2015 beschäftigt das Thema Flucht Europa mehr denn je, und die Brandkatastrophe von Moria hat gezeigt, dass auch Corona es nicht wegdrücken kann. Doch in Mediendebatten über Flucht fällt häufig auf: Viel zu oft wird nur über Asylbewerber gesprochen, statt sie und ihre Schicksale selbst sprechen zu lassen.
„Selamlik“ ist ein Gegenentwurf zu derartiger Einseitigkeit. Radikal persönlich skizziert der Roman die Odyssee des Syrers Furat, der sich aus den kriegsumkämpften Straßen von Damaskus ins stille Schweden durchschlägt. Das Buch taucht tief ein in die Erfahrungen und Empfindungen eines jungen Geflüchteten und beleuchtet überdies einen Bereich, der in allgemeinen Debatten selten vorkommt: die Situation queerer Flüchtlinge. Denn Furat ist schwul. Er muss nicht nur den Wirren des Bürgerkriegs entkommen, sondern auch der Homophobie in seinem Heimatland, in dem Schwule im Namen der Scharia geächtet und getötet werden.
Autor und Journalist Khaled Alesmael hat „Selamlik“ als Collage-Roman angelegt, der kaleidoskopartig zwischen Orten und Stimmungen, zwischen dokumentarischer Sachlichkeit und poetisch-subjektiven Betrachtungen des Innenlebens wechselt. Mit der Tatsache, dass Furat ein Alter Ego des Autors ist, wird bewusst gespielt, denn Khaled Alesmael ist selbst von Syrien nach Schweden geflohen. Furats Geschichte ist seine Geschichte. Und seine Geschichte ist die Geschichte tausender Migrant*innen, die in den vergangenen Jahren aus dem Nahen Osten nach Europa gekommen sind.

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