Rimbaud, Punk & Guibert: Albino-Herbstprogramm 2021 20. Mai 2021 – Posted in: Aktuelles – Tags: , , , , , , , , ,

Wir freuen uns, das Verlagsprogramm für den Herbst 2021 vorzustellen. Mit dabei: ein Rimbaud-Roman von Michael Roes, Queerpunk-Prosa von Brontez Purnell und zwei wiederentdeckte Erzählungen von Hervé Guibert.

Michael Roes: DER TRAUM VOM FREMDEN
Schriftsteller Michael Roes (“Zeithain”) auf den Spuren von Ausnahmedichter Arthur Rimbaud: Ausgehend von einem authentischen Bericht, den Rimbaud 1883 über die ostafrikanische Landschaft des Ogaden verfasste taucht Roes ein in die Gedankenwelt des französischen Poeten und lässt ihn Bilanz ziehen. In dem fiktiven Tagebuch wechseln sich philosophische Reflexionen über das Reisen, das Dasein und das Schreiben mit fiebrigen Erinnerungen an die Amour fou mit Paul Verlaine, Rimbauds kaum erforschte Zeit bei der Fremdenlegion und seinen Neuanfang in Afrika ab. Der Traum vom Fremden ist Entdeckerroman und poetisches Experiment zugleich.

Brontez Purnell: 100 BOYFRIENDS
US-Schriftsteller/Tänzer/Künstler Brontez Purnell (Alabama) erzählt überbordend, unverschämt und urkomisch vom keineswegs perfekten Leben junger Männer in einer Welt, die von ihnen nichts wissen will, weil sie arm, schwarz und schwul sind. Hin- und hergerissen zwischen One-Night-Stands und alten Liebschaften, verführen Purnells Figuren die Ehemänner ihrer Arbeitskollegen, verschrecken rassistische Nachbarn, bandeln mit Satanisten an und stürzen sich kopfüber in den Rausch, um am nächsten Morgen den Kampf wieder aufzunehmen – gegen den Drang zur Selbstsabotage und für ein freies, selbstbestimmtes Leben.

Hervé Guibert: VERRÜCKT NACH VINCENT/REISE NACH MAROKKO
Der französische Schriftsteller und Fotograf Hervé Guibert (1955-1991) begann seine literarische Karriere Anfang der 1980er Jahre mit kleinen, intensiven Erzählungen, die von der Poetik Roland Barthes’ und Thomas Bernhards geprägt waren. Aus Anlass von Guiberts 30. Todestag veröffentlichen wir zwei dieser frühen Texte erstmals in einem Band. Beide handeln von Guiberts Beziehung zu Vincent, einem jungen Mann, den er 1981 auf einer Reise durch Marokko kennenlernte und dem er bis kurz vor seinem Tod in einer Art Hassliebe verbunden blieb. Reise nach Marokko (1982) ist eine experimentelle Collage, die Guiberts erste Begegnung mit Vincent auf einer Nordafrikareise thematisiert, Verrückt nach
Vincent (1989) ein in rückläufiger Chronologie erzählter Bericht darüber, wie sich die obsessive Urlaubsbekanntschaft in Paris fortsetzte. Das Prinzip der Rückwärtserzählung aufgreifend, steht in der Albino-Ausgabe der jüngere Text vor dem älteren.

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