Verlagsvorschau Frühjahr 2025 17. Januar 2025 – Posted in: Aktuelles – Tags: Alan Hollinghurst, Blaise Campo Gacoscos, Der Junge aus Ilocos, Die Schönheitslinie, Frühjahr 2025, Verlagsvorschau
Unser Verlagsprogramm fürs Frühjahr 2025 ist da. Wir gehen mit Blaise Campo Gacoscos und Der Junge aus Ilocos auf eine nostalgisch-verführerische Reise zu den Fragen und Widersprüchen der philippinischen Gegenwart und führen mit einer Neuausgabe zum zwanzigsten Jubiläum von Die Schönheitslinie unsere Werkreihe mit den Romanen von Alan Hollinghurst fort.
BLAISE CAMPO GACOSCOS: DER JUNGE AUS ILOCOS
„Als er hereinkam, saß sein Großvater auf dem Sofa. Victor küsste ihn auf die Wange. Lolo sah ihn an und sagte: ›Du magst Greg, oder?‹ Victor war überrascht. Lolo musste sie vom Wohnzimmer aus beobachtet haben. Victor setzte sich neben ihn und legte den Kopf auf seine Brust, als wolle er seinen Herzschlag abhören. ›Liebe bedeutet Respekt‹, sagte Lolo. ›Wenn er dich respektiert, muss er dich lieben. Wenn nicht, musst du zuallererst dich selbst respektieren.“
in Der Junge aus Ilocos beleuchtet Blaise Campo Gacoscos schlaglichtartig unterschiedliche Phasen im Leben des Titelhelden: Victor. Von frühen Aufbrüchen über die erste Liebe bis hin zu zweifelhaften Erfolgen und der Ernüchterung danach setzen sich Victors Erfahrungen und Begegnungen Stück für Stück zum Panorama eines Lebens und zum Spiegel der philippinischen Gegenwartsgesellschaft zusammen.
Die Ilocos-Region im Nordwesten der Philippinen ist voller Widersprüche. In der Kultur der Ilocanos treffen jahrhundertealte Traditionen auf die Einflüsse der modernen Hauptstadt Manila, agrarischer Pragmatismus auf christliche Gottergebenheit. Victor ist ein Kind dieser Welt. Nachdem sein Vater die Familie für eine neue Frau verlassen hat, lebt der Junge mit der Mutter, Bruder Raffy und seinen Großeltern in bescheidenen Verhältnissen in einem kleinen Haus am Quinarayan-Fluss. Die Jahre seiner Jugend sind gezeichnet von familiärer Geborgenheit, aber auch von Verunsicherungen aufgrund des niedrigen sozialen Status der Familie und dem frühen Bewusstsein für seine Homosexualität. Diese zwei Faktoren prägen Victors Leben, dem der Roman bis ins mittlere Alter folgt – in die Metropole, ins Milieu greller Schlagzeilen und des großen Geldes, in düstere Rattenlöcher, trunkene Aha-Momente, schwule Badehäuser und trügerische Episoden des Glücks. Am Ende führt der Weg jedoch zurück nach Ilocos. Wo sich ein Kreis schließt und eine Lücke füllt, aber die alten Widersprüche dennoch bestehen bleiben.
Ein kleiner, lebensweiser Roman über Herkunft, Identität und die befreiende Kraft des Loslassens.
ALAN HOLLINGHURST: DIE SCHÖNHEITSLINIE
„Nicht zuletzt ist dies ein Buch über das Berauschtsein. Während andere dem Maggie-Thatcher-Rausch frönen, erliegt Nick dem jenes Glücks, das von Geld, Männerliebe, Kokain und einer kunstvollen Sprache ausgeht.“
So schrieb die Frankfurter Rundschau über Alan Hollinghursts vor zwanzig Jahren mit dem Man Booker Prize ausgezeichneten Roman Die Schönheitslinie. Mit dieser Neuausgabe mit Farbschnitt knüpft Albino an den Erfolg der Hollinghurst-Reihe an, die mit Die Schwimmbad-Bibliothek begann, mit Der Hirtenstern weiterging und im Herbst mit der deutschen Erstausgabe des neuen Hollinghurst-Romans Our Evenings fortgeführt wird.
Sommer 1983: Als der zwanzigjährige Nick Guest in den wohlhabenden Londoner Stadtteil Notting Hill zieht, eröffnet sich ihm eine ganz neue Welt. Er bewohnt die Dachkammer des Elternhauses seines Kommilitonen Toby Fedden, in den er heimlich verliebt ist. Doch statt Toby sind es vor allem die anderen Mitglieder der Familie, die Nick in ihr Leben integrieren: der konservative Tory-Abgeordnete Gerald, seine Frau Rachel und die manisch-depressive Tochter Catherine. Schon bald oszilliert Nicks Alltag zwischen den abgründig-existenziellen Gesprächen mit Catherine und glamourösen Festen und Empfängen. Gebildet und attraktiv wie er ist, kommt er gut an bei den Reichen und Mächtigen, die sich im Haus der Feddens die Ehre geben. Doch die Tuchfühlungen mit der Londoner High Society sind nur eine Seite von Nicks neuem Großstadtleben. Die andere sind seine ausgiebigen Erkundungen schwuler Sinnesfreuden. Hier wie dort stürzt er sich rückhaltlos hinein in den Strom der schnellen Genüsse und flüchtigen Reize. Dabei ist ihm das Streben nach Eleganz und Schönheit wichtiger als ethische Überzeugungen. Doch die schönen Fassaden bekommen Risse, als die Aids-Epidemie London erreicht.
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